EM Neuenburg
Wie im letzten Beitrag geschrieben, wurde ich für die Disziplinen KnockOut-Sprint und Sprint selektioniert. Hier ein kurzer Rückblick über die Geschehnisse.
KnockOut-Sprint
Die Geschichte vom KnockOut-Sprint ist schnell erzählt, denn sie endet bevor sie richtig angefangen hat. Ich verpasste in der Qualifikation wegen 9 Sekunden eine Platzierung in den ersten 12, welche nötig gewesen wäre, um überhaupt an den Finalläufen des KnockOut-Sprints teilnehmen zu können. So war für mich bereits nach der Qualifikation Endstation und ich sozusagen k.o.. Mit meiner Leistung und dem daraus resultierenden Resultat war ich alles andere als zufrieden. Denn an den KnockOut-Sprints, die bis dahin international ausgetragen wurden, habe ich die Ränge 7 und 6 erreicht. Somit hatte ich etwas andere Ambitionen, als am Tag darauf einen Ruhetag einlegen und die KnockOut-Sprint Finals im Fernsehen mitverfolgen zu müssen…
Foto: Rémy Steinegger
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Sprint
Der Abschluss der EM bildete der Einzelsprint am Sonntag, der auch in Neuchâtel ausgetragen wurde. Das Rennen wurde jedoch im östlichen Teil gestartet und am Schluss gab es noch einige Posten in der Altstadt zu bewältigen. Was sich jedoch gegenüber den vorhergehenden Wettkämpfen nicht änderte, war das Wetter. Es war wiederum grau und regnete. Der Einstieg in mein Rennen war alles andere als optimal. Ich handelte mir wegen einem Fehler bereits einen Zeitverlust von rund 30 Sekunden zum ersten Posten ein. Es gilt im OL eben nicht nur: „Das Rennen ist erst im Ziel vorbei.“, sondern auch: „Das Rennen beginnt beim Startpunkt und nicht erst beim ersten Posten.“. Nach knapp 4 Minuten Laufzeit folgte dann eine komplexe Routenwahl (Posten 5-6, siehe Foto unten), welche einerseits die Läuferinnen (über)forderte und andererseits schlussendlich auch über „Sieg und Niederlage“ entschied.
Ich gehörte zu den Läuferinnen, die etwas überfordert waren. Ich stand sehr, sehr, sehr, sehr lange beim Posten und kam mir eher so vor, als würde ich gerade meinen ersten Sprint-OL absolvieren und nicht bei Europameisterschaften um Topplatzierungen kämpfen. Das lange Stehen beim Posten hat sich schlussendlich jedoch gelohnt und ich erwischte die beste Route. Danach fand ich mit jedem Posten besser ins Rennen und konnte mich trotz meinem missglückten Start noch ein paar Ränge hervor arbeiten, was schlussendlich für Rang 19 reichte. Meine angestrebte Top10-Platzierung verpasste ich um knapp 30 Sekunden und wusste auch, wo ich diese Zeit liegen gelassen hatte…
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WM-Testläufe
Nach einem kurzen Abstecher nach Schweden reiste ich Ende Mai nach Tschechien, wo die Selektionsläufe für die WM stattfanden. Die Testlaufserie bestand aus zwei Mitteldistanzen, die am gleichen Tag gelaufen wurden, sowie einer Langdistanz. Meine Leistungen, welche in an den Tag legte, waren nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte. In der ersten Mitteldistanz unterlief mir am Schluss des Rennens ein grosser Fehler, welcher mich in den hinteren Teil der Rangliste warf. Am Nachmittag konnte ich jedoch eine Reaktion zeigen und lief dank einem einigermassen sauberen Lauf auf den 3. Rang. Leider unterlief mir in der Langdistanz am nächsten Tag ein grösserer Fehler, der mich rund 3 Minuten kostete. Weiter wählte ich auf den mittellangen Postverbindungen zum Teil sehr schlechte Routen, so dass ich weiter Zeit verlor. So war für mich klar, dass die WM in Tschechien ohne mich stattfinden würde. Meine Leistungen an der EM und an den WM-Testläufen waren zu wenig gut, um mir ein WM-Ticket ergattern zu können. So war es für mich dann bei der Bekanntgabe der Selektionen keine Überraschung, dass ich meinen Namen auf dem Ersatzplatz vorfand. Enttäuscht war ich trotzdem ein paar Tage. Nicht über den Selektionsentscheid, sondern über meine Leistungen und die Tatsache, dass ich das Gelände im Trainingslager im April eigentlich gut im Griff hatte. Aber «Hätte, hätte, Fahrradkette» ist reine Zeitverschwendung und bringt auch nicht viel. 😉
Middle: Drábovna Middle: Tanvaldský Špičák Long: Supí hora
Foto: OrienteeringFocus Foto: OrienteeringFocus
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Sommer in Falun
Wegen meinem WM-Ersatzplatz werde ich nun dafür den ganzen Sommer in Schweden verbringen können, worauf ich mich sehr freue. So kam ich in den letzten beiden Wochen bereits in den Genuss von heissen Temperaturen (das Gegenteil mit 15° Celsius und Nieselregen vorgestern aber auch…), Baden im See, Erdbeertorte und bald auch schon Midsommar! 🙂 Trainingstechnisch läuft es gut und ich bin momentan in einer Phase, wo ich wieder etwas mehr Umfang trainiere. Neben den obligaten OL-Trainings sowie Intervalltrainings stand in den letzten Wochen jeweils auch 1x pro Woche ein «distanspass» im Stora mossen auf dem Programm.
Stora mossen im Hintergrund Sumpfrunde im Stora mossen
Ende Juni reise ich mit dem Klub nach Idre Fjäll, wo wir neben zwei Wettkämpfen auch noch ein paar Trainings absolvieren werden. Von Idre Fjäll geht es dann direkt weiter nach Sälen, wo ich ein paar Tage mit meiner Gastfamilie in ihrem Stuga verbringe und auch noch am 3+3 Sälen teilnehmen werde. Jag gläder mig! 🙂