Ende Februar stand das jährliche Süden-Trainingslager mit dem Nationalkader auf dem Programm. Dies ist jeweils ein Indiz dafür, dass bald auch die ersten Wettkämpfe vor der Tür stehen. Hier ein kurzes Update, wie mein Training in den letzten Monaten verlaufen ist.
November: Nach dem Euromeeting in Schottland habe ich mir eine dreiwöchige Trainingspause gegönnt, in der ich nach Lust und Laune trainiert habe. Die Trainingseinheiten konnte ich an einer Hand abzählen, was so viel bedeutet, dass ich in diesen drei Wochen nicht wirklich das Bedürfnis hatte, mich sportlich zu betätigen. 😉 Aber das Wichtigste war, dass ich nach der Trainingspause motiviert war, wieder ins Training einzusteigen und die Saison 2024 in Angriff zu nehmen!
Dezember und Januar: Im Vergleich zu den Vorjahren absolvierte ich im Dezember praktisch keine OL-Trainings und legte den Fokus auf das physische Training. Die einzigen Ausnahmen bildeten dabei der Bern by Night im Hasliwald und der Heilig Morgen Sprint in Münsingen. Das Highlight am Heilig Morgen Sprint war auf jeden Fall der Indoor-OL auf der selbstgezeichneten Karte von Lars Niggli. Ich bleibe aber lieber beim „normalen“ OL. Denn um beim Indoor-OL die Posten auf dem kürzesten Weg anlaufen zu können, bräuchte ich noch sehr viel Übung. 😉
Mitte Januar nahm ich am Run & Walk Bern teil, um meinen Formstand über 10km zu testen. Die Bedingungen (-5° Celsius und Schnee/Eis) waren nicht ideal, um eine schnelle Zeit zu laufen. Trotzdem war ich mit meiner Leistung und der gelaufenen Zeit von 37‘21‘‘ den Umständen entsprechend zufrieden. Eine Woche später stand der erste Sprintblock in Annecy auf dem Programm, wo wir gemeinsam mit dem französischen Nationalkader trainierten. Die Sprintabläufe waren seit dem Euromeeting etwas eingerostet und entsprechend kam ich mir beim ersten Training wie eine Anfängerin vor. Insgesamt standen 8 Trainings auf dem Programm und es war schön zu sehen, dass das Timing meiner Abläufe von Training zu Training besser wurde.
Februar: Wie jedes Jahr standen die sportärztliche Untersuchung sowie die Leistungstests auf dem Kerenzerberg auf dem Programm. Die Leistungstests bestanden aus einem Stufentest am Morgen sowie einem Schwellenbestätigungstest am Nachmittag. Die Resultate sind im Vergleich zum Vorjahr besser geworden und bestätigen, dass das Wintertraining sehr gut verlaufen ist und ich auf dem richtigen Weg bin. Ein Fixpunkt im Februar ist jeweils auch das Trainingslager mit dem Nationalkader. Dieses Jahr haben wir eine Woche in der Region Gargano trainiert. Da in diesem Jahr wieder eine Sprint-WM stattfindet, bestand das Programm aus rund 50% Sprint-Trainings und 50% Wald-Trainings. Die Sprint-Trainings absolvierten wir in kleineren Dörfern/Städten mit engen und verwinkelten Gassen und vielen (steilen) Treppen. Die Kunst bestand darin, die Balance zwischen der Umsetzung der aktuellen Route sowie dem Vorausplanen der nächsten Postenverbindung zu finden. Alle Wald-Trainings absolvierten wir im Foresta Umbra. Für alle, die an der Senioren-WM 2022 teilgenommen haben, ist dies kein unbekannter Wald. 😉 Das steinige Gelände mit vielen Senken und drehenden Geländeformen war eine Herausforderung. Es galt von Anfang bis am Schluss konzentriert zu sein und auch immer wieder die Richtung mit dem Kompass zu kontrollieren. Obwohl ich auf der Heimreise mit leichten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, bin ich mit einem guten Gefühl aus Italien abgereist und weiss nun, wo ich in den nächsten Wochen im technischen Bereich noch Schwerpunkte setzen muss.
März: Nach dem Trainingslager war Erholung angesagt, ehe ich meinen physischen Formstand am 10km-Strassenlauf in Payerne erneut testen wollte. Leider machte ich bereits vor dem Rennen den ersten taktischen Fehler und reihte mich am Start viel zu weit hinten ein, da es im vorderen Teil keinen Platz mehr hatte. In der Folge musste ich auf den ersten 1.5km viele Leute überholen und verpasste so auch die Gruppe an Läufern, die in meiner angestrebten Pace unterwegs waren. Am Schluss resultierte eine Laufzeit von 36‘52‘‘, was zwar nicht total schlecht ist, jedoch hatte ich mir eine bessere Zeit erhofft. Eine Woche später habe ich am zweiten Sprintblock in der Ostschweiz mit einigen anderen Kadermitgliedern nochmals an meinen Sprintabläufen gefeilt. Es läuft noch nicht alles perfekt, aber die Richtung stimmt. Ganz nach dem Motto «The trend is your friend.» bin ich überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein!
Mit dem 1. Nat. OL im Tüfelschäller werde ich meinen ersten Wettkampf in dieser Saison bestreiten, auch wenn es sich dabei für mich nur um einen Trainingswettkampf handelt. Ende März und anfangs April folgen dann zwei Trainingslager in Schottland und Ungarn, um mich auf die kommenden Welt- und Europameisterschaften vorzubereiten. Mit der MOM im Tessin Mitte April wird dann die Wettkampfsaison richtig lanciert!