1. Saisonhälfte

Die Saison ist voll im Gang und heute in 20 Tagen wird der erste Wettkampf an der Heim-WM in Flims ausgetragen. Hier ein kleines Update, was in der ersten Saisonhälfte alles passiert ist.

Weltcup Norwegen
Die Testläufe für den Weltcup in Norwegen waren weder top noch flop. Die Leistungen reichten für eine Selektion im Long und der Staffel. Am Abend des Long-Testlaufs hatte ich plötzlich leichtes Schluckweh. Ich rechnete mit einer leichten Erkältung, lag jedoch dann eine Woche wegen einer Mittelohrenentzündung im Bett und musste meine Pläne ändern. Statt über Ostern mit meinem schwedischen OL-Klub in Schweden zu trainieren, blieb ich zu Hause und versuchte, meine Genesung voranzutreiben. Glücklicherweise erholte sich mein Körper schnell und so konnte ich auch mit ins Vorbereitungstrainingslager mit dem Nationalkader reisen. Das Gelände in Østfold war nichts neues. Zur Vorbereitung für die WM 2019 haben wir zahlreiche Traininings in der Region absolviert und ab und zu wieder auf den gleichen Karten trainiert. Bis auf die Kartennamen und den einen oder anderen Parkplatz kam mir aber nichts bekannt vor. 😉 Die Weltcupläufe waren technisch und mental ganz solide und ich schaffte es, die Fehler und somit Zeitverluste klein zu halten. Bei der Langdistanz merkte ich aber, dass mir gegen das Ende das eine oder andere Körnchen an Energie wegen der Krankheit noch fehlte.

Karte & Resultate


SPM
Eigentlich reiste ich mit sehr guten Erinnerungen nach Laufen. Am Weltcup im 2019 konnte ich in Laufen mit dem 6. Platz mein erstes internationales Podest feiern. Dieses Mal reiste ich jedoch frustriert und enttäuscht nach Hause, denn ich wurde disqualifiziert. Während dem Wettkampf habe ich, ohne es zu merken, Posten 18 übersprungen und bin von Posten 17 direkt zu Posten 19 gelaufen. Mein Malheur bemerkte ich erst beim Auslesen im Ziel, als der Posten auf meinem Zwischenzeitzettel fehlte. Im ersten Moment dachte ich, es müesse ein Fehler sein. Als ich auf die Karte schaute, wurde mir aber sofort bewusst, dass ich Posten 18 nie angelaufen bin. Besonders ärgerlich ist, dass es nicht nur eine Schweizermeisterschaft war, sondern auch noch Testlauf für den Weltcup in Tschechien.


10mila Skellefteå
Zum Glück blieb mir nicht viel Zeit, mich über mein Malheur an der SPM zu ärgern. Denn zwei Tage nach der SPM reiste ich in den Norden von Schweden, um mit meinem schwedischen Klub OK Kåre die 10mila zu laufen. Häufig ist es an der 10mila noch kühl und es regnet. Doch dieses Jahr zeigte sich Schweden nur von seiner besten Seite und es fühlte sich etwas an wie Sommer. Wie bereits letztes Jahr lief ich die 3. Strecke, die ungegabelt ist. Jedoch startete ich diese Jahr in einer kleineren Gruppen mit Top-Teams und nicht wie letztes Jahr alleine. Entsprechend war die Zielsetzung klar, ich musste mindestens wieder mit der Gruppe zurückkommen. Am Anfang war das Tempo moderat, wurde jedoch dann deutlich verschärft, als nach einem kleinen Fehler weitere Läuferinnen zu unserer Gruppe hinzustiessen. Irgendwann war ich so fest am Anschlag, so dass ich nicht mehr viel Karte lesen konnte. Ich versuchte, es auf Biegen und Brechen mit der Gruppe ins Ziel zu schaffen. Mir gelang das bis zum letzten Posten ganz gut, im Zieleinlauf blieb ich dann aber fast stehen… Das Kämpfen hat sich jedoch gelohnt, schlussendlich reichte es für Rang 6!


Stützpunkt Engadin
Genau vier Wochen verbrachte ich im Engadin, um einerseits an meiner physischen Verfassung zu arbeiten, jedoch auch an meiner OL-Technik zu feilen. Natürlich war auch der Plan, die Vorteile des Höhentrainings auszunutzen und ich bin gespannt, ob ich ein positives oder negatives Fazit ziehen werde. 😉 Neben den OL-Trainings im alpinen Gelände versuchte ich mein Training möglichst spezifisch zu gestalten. So fanden die Intervalltrainings mehrheitlich bergauf statt und ich versuchte auch bei den Dauerläufen coupierte Strecken auszuwählen. Weiter gehörte aber auch Kraft und Alternativtraining (Aquajoggen und Rennvelo) zum Trainingsprogramm. Neben dem Training musste/durfte ich aber auch noch arbeiten. Dank der Flexibilität meines Arbeitgebers konnte ich die ganzen vier Wochen im Homeoffice arbeiten und musste so nicht noch zusätzliche Ferientage oder unbezahlten Urlaub beziehen. Eine gute Gelegengeit um an der Wettkampfroutine zu arbeiten waren die offizielen WM-Testläufe der WM-Organisatoren. Nun gilt es aber auch für das Schweizer-Team ernst und die WM-Plätze werden vergeben. Mir ist bewusst, dass bei unserem starken Frauenteam alles optimal laufen müsste, dass ich mich für einen WM-Platz aufdrängen kann. Jedoch sind die Wettkämpfe auch Selektionsläufe für den Weltcup in Tschechien, welchen ich mir als Ziel gesetzt habe. Ich freue mich auf die bevorstehenden und herausfordernden Wettkämpfe!